NOAMI

aus Kenia

Vor 15 Jahren habe ich ein Baby bekommen und musste deswegen die Schule verlassen. Ich musste einen Weg finden, mich und mein Kind zu ernähren. So kam ich zum Sardinen-Geschäft, ein lukrativer Erwerbszweig in unserer Gemeinde am See.

Ich kaufte frühmorgens Sardinen von den Fischern, habe sie in der Sonne getrocknet und dann nachmittags an andere Händler verkauft. Ich habe in Kolunga auf der Insel Rusinga gearbeitet. Leider wurde die Konkurrenz immer größer und es war nicht genügend Fisch zum Handeln vorhanden, selbst für Leute mit Bargeld. Einige Fischer haben dann angefangen, Sex für das Recht Fisch kaufen zu dürfen zu verlangen.

Diese Praxis wurde als ‚Jaboya‘ bekannt. Die Fischer genossen die Auswahl, und als junge Frau musste ich daran teilnehmen, um im Geschäft zu bleiben. AIDS wurde Realität in meinem Umfeld, und ich habe Frauen gesehen, deren Gesundheit sich verschlechterte und die starben. Für zwei Jahre war ich Teil dieses Systems.

Als die Fischer schließlich ungeschützten Sex als Zeichen der Loyalität forderten, um weiterhin Zugang zu Fisch zu erhalten, musste ich die Fesseln des ‚Jaboya‘ brechen.

Im Jahr 2006 hat meine Tante einen Kredit für mich von Kageno aufgenommen. Ich habe angefangen ‚Uji‘ herzustellen, ein lokales Breigericht. Ich konnte einige Stammkunden gewinnen und mein Geschäft wurde stabil. Mein Selbstwertgefühl wuchs. Ohne Ihre Hilfe hätte ich niemals die Fesseln des ‚Jaboya‘-Systems brechen können.

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